
Historische Kornbrennerei: Wolfgang Gettmann stellt Nagetiere in der Zoologie und Kunst vor
Bis zum 18. Januar 2026 wimmelt es so von Ratten und Mäusen in der Historischen Kornbrennerei, Benrather Straße 32, neben dem Wilhelm-Fabry-Museum. Aber keine Sorge, es handelt sich hierbei nicht um eine „Plage“, sondern die zoologische Ausstellung „Von Mäusen und Menschen“ – ganz ohne Gesundheitsgefahr. Der Hildener Dr. Wolfgang Gettmann (kl. Foto oben) widmet sich in der Schau der faszinierenden Welt der Nagetiere. Bekannt ist er nicht nur als ehemaliger Direktor des Düsseldorfer Aquazoos, sondern auch durch sein früheres Haustier, den Fischotter Nemo (2005 bis 2018).
Das Thema behandelt er nicht nur aus streng wissenschaftlicher Sicht, sondern auch unterhaltsam im Spiegel von Kunst, Kultur und Geschichte. An diversen Stellen sind Ratten und Mäuse in Form von kleinen Modellen und Skulpturen zu entdecken, etwa im Kohleofen oder auf diversen Fensterbänken.
Wundarzt Wilhelm Fabry und die Pest
Ein roter Faden ist die historische Rolle der Ratten: Schon Wilhelm Fabry (1560–1634), Hildens berühmtester Sohn, Wundarzt und Namensgeber des Stadtmuseums, kam bereits im Alter von 15 Jahren mit der Pest in Berührung. Dadurch entwickelte er später als Chirurg eine Immunität und konnte Opfer medizinisch behandeln. Dennoch blieb seine Familie nicht verschont: Zwei Töchter starben am geheimnisvollen „Schwarzen Tod“.
Dass die Krankheit über den Rattenfloh übertragen wurde, erkannte man jedoch erst Jahrhunderte später. Daher schwang in der damaligen Forschung auch immer noch etwas Aberglaube mit. Ein Zeugnis dafür ist ist das „Pest-Medaillon“, das an der Fabry-Büste am Alten Markt zu sehen ist.
Ratten können aber auch andere Krankheiten übertragen, etwa Typhus, Partatyphus, Salmonellen, Weil’sche Gelbsucht, Nagerpest oder das Hanta-Virus.
Daher entwickelten die Menschen auch vielfältige Arten von Mäuse- bzw. Rattenfallen, die Gettmann ebenfalls in der Ausstellung in Hilden präsentiert.
Da gibt es die klassische Schnappfalle mit dem tödlichen Bügel. Oder die Fallen mit den niedersausenden Türchen oder wippenartige Klappfallen, die die Nagetiere bei Betreten in einen Wassereimer beförderten.
Comics und Kot
Aber auch die spielerischen und kuriosen Seiten werden nicht ausgespart: Besucher stoßen in den Räumen auf kleine Ratten- und Mausfiguren aus der Medien- und Pop-Kultur („Die Sendung mit der Maus“, „Ratatouille“ oder „Bernhard & Bianca“) oder erfahren, warum Rattenfleisch in manchen Regionen als Delikatesse gilt. Eine „bewusst eklige“ Station zeigt Nagerkot in Petrischalen – von dunkelbraun bis schwarz, in länglicher, zylindrische Form oder als spitze Enden.
Auch literarische Bezüge wie die Sage vom Rattenfänger von Hameln oder La Fontaines Fabel Der Rat der Ratten finden Platz in der Schau.
Ein Wohlfühlort für Ratten
Die historische Kornbrennerei bietet mit ihrem industriellen Ambiente eine passende Bühne: Wo sich einst die Nager tatsächlich wohlfühlten, begegnen sie den Besuchern nun als kultur- und naturgeschichtliche Protagonisten.
Tierquälerei und Tabus
Nicht verschwiegen wird, dass Ratten auch Opfer menschlicher Grausamkeit waren – etwa in den früher in England und den USA verbreiteten „Rattenkämpfen“, bei denen Hunde gegen Nager gehetzt wurden. Heute sind solche Praktiken verboten.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung „Von Mäusen und Menschen“ ist geöffnet: dienstags, mittwochs und freitags von 15 bis 17 Uhr, donnerstags von 15 bis 20 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr. Am 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar bleibt die Kornbrennerei geschlossen.
Bericht: Achim Kaemmerer
Fotos: anzeiger24.de
Weitere Nachrichten aus Hilden gibt es unter www.anzeiger24.de/hilden/news/
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Der Beitrag Ausstellung: Wie Mäuse und Ratten zum Krankheitserreger und Kulturgut wurden erschien zuerst auf Dein Hilden.
Quelle: Originalartikel