Herbstsynode 2025 des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann beschließt zentrale Weichenstellungen für die Zukunft

Die Kreissynode des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann hat am 14. und 15. November zu ihrer Herbsttagung zentrale strukturelle und inhaltliche Entscheidungen getroffen. Im Mittelpunkt standen die Pfarrstellenrahmenplanung bis 2035, die Weiterentwicklung der Kooperationsräume sowie der einstimmige Beschluss, den Fusionsprozess gemeinsam mit den Kirchenkreisen Niederberg und Solingen weiter voranzutreiben. Darüber hinaus stellte Superintendent Rainer Kaspers seinen Jahresbericht vor und mehrere Anträge an die Landessynode wurden verabschiedet.

Fusion mit Niederberg und Solingen auf den Weg gebracht

Der Kirchenkreis Niederberg hatte bereits am letzten Wochenende bei nur einer Gegenstimme den Beschluss gefasst, im Januar in Fusionsgespräche mit seinen beiden Nachbarkirchenkreisen zu starten. Die Synoden der Kirchenkreise Düsseldorf-Mettmann und Solingen tagten parallel. Fast zeitgleich fiel an beiden Orten der jeweils einstimmige Beschluss.

Diese wegweisenden Beschlüsse markieren einen wichtigen Meilenstein im Fusionsprozess und unterstreichen das gemeinsame Engagement aller Beteiligten, die evangelische Kirche in der Region zukunftsfähig aufzustellen.

Superintendent Rainer Kaspers betonte die weitreichende Bedeutung dieser Entscheidung: „Dies ist ein historischer Beschluss. Durch seine Einstimmigkeit hat er eine starke Signalwirkung“.

Weiter erklärte er: „Wir stehen gemeinsam in großer Verantwortung. Die Herausforderungen unserer Zeit lassen sich nicht mehr allein innerhalb einzelner Kirchenkreise stemmen. Eine Fusion ist kein Verlust, sondern eine Chance – für mehr Miteinander, mehr Professionalität und mehr Gestaltungskraft.

Eine Steuerungsgruppe mit maximal zwölf Personen soll nun einen konkreten
Zeit- und Arbeitsplan entwickeln.

Pfarrstellenrahmenplanung bis 2035 – schrittweise Anpassung beschlossen

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen, finanzieller Belastungen und eines deutlichen Rückgangs des theologischen Nachwuchses hat die Synode eine neue Pfarrstellenrahmenplanung verabschiedet. Bis 2035 wird die Bemessungsgrundlage schrittweise auf 4.000 Gemeindeglieder pro nicht refinanzierte Pfarrstelle angehoben.

Superintendent Rainer Kaspers warnte davor, aus Angst nicht zu handeln. Raili Volmert von der Gemeinde Lintorf-Angermund ergänzte: „Wir müssen uns bewegen! Sonst überholen uns die Veränderungen.“ Der Beschlussvorschlag, die Bemessungsgrundlage ‚Pfarrstellen pro Kopf’ schrittweise zu erhöhen, wurde mehrheitlich angenommen.

Diese schrittweise Anpassung erfolgt in sechs Stufen bis 2035 und gibt den Gemeinden und Kooperationsräumen nun Planungssicherheit.

Stärkere Strukturierung der Kooperationsräume

Ebenfalls beschlossen wurde eine neue Mindestgröße für Kooperationsräume:

Künftig müssen Kooperationsräume mindestens 9.000 Gemeindeglieder umfassen und aus mindestens zwei Kirchengemeinden bestehen. Damit soll langfristig eine verlässliche pfarramtliche Versorgung sichergestellt werden.

Pfarrer Christoph Helbig aus der Gemeinde Haan formulierte die Herausforderung wie folgt:

„Wir wollen nicht einfach Strukturen verwalten, sondern handlungsfähig bleiben. Bewegung ist nötig – nicht, weil wir müssen, sondern weil wir als Kirche auch morgen präsent sein wollen.“

Anträge an die Landessynode: Große Linien der Zukunft

Die Kreissynode reichte drei inhaltlich weitreichende Anträge an die Landessynode weiter:

  • Prüfung einer Fusion der Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe bis 2040
  • Einrichtung einer landeskirchlichen „Arbeitsstelle für geistlichen Aufbruch“, um Innovation, neue Formen von Kirche und Pionierarbeit dauerhaft zu fördern
  • Sicherung der Finanzierung der Partnerschaftsarbeit mit der Vereinten Evangelischen Mission, mit dem Ziel, die globale Vernetzung zu erhalten und kirchliche Projektarbeit zu fördern.

Diese Anträge folgen ebenfalls dem mehrfach formulierten Ziel, die Kirche angesichts
gesellschaftlicher Veränderungen langfristig nachhaltig und zukunftsfest aufzustellen.

Daniel Edlauer, Bericht und Fotos
Öffentlichkeitsreferat Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann

Quelle: Originalartikel

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